Thales von Milet

 
Thales von Milet (ca. 624 - 548 v. Chr.) hat sich mit mathematischen Fragen als Liebhaber beschäftigt. Zu den "sieben Weltweisen" wird er gerechnet, weil er die Sonnenfinsternis vom 28. 5. 585 vorausgesagt hat. Weite Reisen haben den Kaufmann Thales u. a. nach Ägypten geführt, und es ist nicht ausgeschlossen, dass er hier mit mathematischen Fragen ebenso in Berührung kam wie zufolge der Nähe seines Wohnortes zu Mesopotamien. Vielleicht fußte der erstmals bei Thales auftretende Winkelbegiff auf seiner Bekanntschaft der babylonischen Mathematik. Als sicher gilt jedenfalls, dass der berühmte "Satz des Thales" den Babyloniern schon lange vor ihm bekannt gewesen ist.
Um Thales von Milet ranken sich zahlreiche Anekdoten und Legenden. "Sich selbst erkennen" war für ihn das schwerste von allen Dingen, "anderen Rat geben" das leichteste.
Eine Familie wollte er lieber nicht gründen: Angeblich hat er zunächst seine Mutter, die darauf drängte, dass er sich verheiraten möge, regelmäßig mit den Worten vertröstet: "Noch ist es Zeit." Einige Jahre später fand er eine neue Ausrede: "Nun ist die Zeit dazu vorüber."
Auf die Frage, warum er keine Kinder haben wolle, antwortete er: "Aus Liebe zu den Kindern".
Statt Familiensinn besaß Thales aber Geschäftssinn ("...ein Philosoph kann jederzeit reich werden"): Als er eines Tages bemerkte, dass die Olivenernte besonders gut ausfallen würde, kaufte er sämtliche Ölpressen auf und vermietete sie zu hohem Zinse weiter. So wurde Thales reich.
 

  
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